Am Donnerstag, den 06.07.2023, fuhren einige politische Vertreter*innen von GRÜNEN, CDU und SPD aus Steinbergkirche und Steinberg nach Klixbüll. Warum? Weil diese unscheinbare Gemeinde es in einem Punkt zur weltweiten Bekanntheit gebracht hat – sie hat die Energiewende selbst zusammen mit den Einwohner*innen in die Hand genommen. Dieses Vorgehen ist derart erfolgreich, dass Klixbüll auf der COP 27 (Weltklima-Konferenz) in Ägypten als nachhaltig aktive Vorzeige-Kommune nominiert wurde.
Ein erster Aufschlag für diese Entwicklung in Klixbüll war der Beschluss vom Dezember 2017, ihre Möglichkeiten zu nutzen, sich Im Rahmen der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen auf die Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) konkret zu engagieren und eigene Maßnahmen nach innen und außen sichtbarer zu machen.
Unter der Führung des ehemaligen klixbüller Bürgermeisters und Initiators der nachhaltigen Verpflichtung, Werner Schweizer, hat die Gemeinde ehrgeizige Ziele für eine nachhaltige Entwicklung gesteckt. Bei einem informativen Abend zwischen ihm und uns wurden Motivation, Antrieb und Projekte, aber auch Herausforderungen, Vorbehalte und Trendsetter diskutiert. Besonders im Fokus stand die Energie- und Wärmewende, die der Gemeinde wertvolle Erkenntnisse vermittelte.
Konzepte und Datenerhebungen
Mit dem Quartierskonzept haben wir in der Gemeinde Steinbergkirche bereits einen bedeutenden Schritt in Richtung Nachhaltigkeit getan. Dabei ist gleichzeitig angedacht ein kommunales Wärmekonzept zu entwickeln, um die Energieversorgung der Gemeinde zukunftsfähig zu gestalten. Durch die Einbindung der Einwohner*innen soll eine breite Akzeptanz und Unterstützung für die Maßnahmen erreicht werden – so wie auch in Klixbüll.
Um fundierte Entscheidungen im Bereich der Energie- und Wärmewende zu treffen, werden aber noch weitere Informationen benötigt. Hier kommt die Weißflächenkartierung des Amtes und das angestrebte Dachkataster des Kreises ins Spiel. Diese zusätzlichen Daten werden erwartungsgemäß bis zum Ende des Jahres vorliegen und wertvolle Erkenntnisse über das Potenzial erneuerbarer Energien in Steinbergkirche liefern. Auf dieser Grundlage können gezielte Maßnahmen zur nachhaltigen Entwicklung der Gemeinde entwickelt werden.
Die Einbindung der Bevölkerung ist entscheidend
Ein zentraler Erfolgsfaktor für die nachhaltige Transformation, so Schweizer, ist die aktive Einbindung der Einwohner*innen. Die Gemeinde erkennt die Bedeutung der Mitbestimmung und der Zusammenarbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern bei der Umsetzung von nachhaltigen Projekten. Durch Workshops, Bürgerdialoge und Beteiligungsprozesse sollen Ideen und Anregungen aus der Bevölkerung aufgenommen werden, um eine breite Zustimmung und Identifikation mit den Nachhaltigkeitszielen zu erreichen.
Der Klimawandel ist eine globale Herausforderung, die auch auf kommunaler Ebene angegangen werden muss. Kommunen spielen eine wichtige Rolle bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen und der Förderung nachhaltiger Entwicklung. Steinbergkirche erkennt die Verantwortung und setzt sich aktiv für den Klimaschutz ein. Anfangen wollen wir daher mit dem geplanten kommunalen Wärmenetz.
Wir können viel lernen, müssen aber langsam Fahrt aufnehmen
Steinbergkirche befindet sich auf einem vielversprechenden Weg zu einer nachhaltigen und klimafreundlichen Gemeinde. Durch das Quartierskonzept, das kommunale Wärmekonzept und die Einbindung der Einwohner*innen werden wichtige Grundlagen geschaffen. Wir wollen zeigen, wie Kommunen durch nachhaltiges Handeln und den Kampf gegen den Klimawandel zu Vorreitern für eine bessere Zukunft werden können.